Wer hätte geahnt, dass sich das Leben durch nur eine bewusste Entscheidung so drastisch ändern kann. Seit ich mir die Erlaubnis gegeben habe, meinen Schatten nicht länger zu unterdrücken sondern ihn rauszulassen und zu heilen ist einiges losgebrochen und alle Standhaftigkeit die ich vorher hatte, verflog mit einem mal.
Ich habe die letzten Einträge meines Blogs schon dafür benutzt meine Veränderung mit zuteilen. Seit ich erkannt habe, dass ich meinen Schatten unterdrücke und somit meine Wachstum beschränke, habe ich mich bewusst dazu entschieden, von jetzt an authentisch zu leben und in Einklang mit meinen unterdrückten, verdrängten und verurteilten Teilen zu leben.
Suchtmuster
Das ganze klappt mal mehr mal weniger und ich ertappe mich immer wieder, wie ich in alte Suchtmuster falle um mich von den unangenehmen Dingen des Lebens abzulenken. Darüber wollte ich auf jeden Fall noch ein Video machen, denn jeder von uns hat diese Muster in sich um dem Schmerz und dem Schatten zu entfliehen und zu unterdrücken. Zu einem gewissen Maße kann dies hilfreich sein, doch ich merke, dass ich trotzdem immer wieder weggeschaut habe, wenn ich meine Schattenteile hab rufen hören.
Wir alle wachsen so nämlich mehr oder weniger auf. Wir haben früh gelernt, wie wir mit dem Schmerz und den Verletzungen des Lebens so umgehen können, dass er uns nicht komplett vereinnahmt und verschlingt. Wir haben gelernt diese schmerzhaften und traumatischen Erlebnissen zu verdrängen und tief in unser Unterbewusstsein zu verschließen. Wenn diese Teile jetzt an die Oberfläche kommen, haben wir alle diese gewissen Muster, die uns vor der aufkommenden Dunkelheit ablenken sollen. Diese Muster zu erkennen, ist ein großer Schritt um ihren Einfluss auf unser Leben abzuwenden.
Beispiele für diese Suchtmuster sind: Rauchen, Exzessiver Sport, putzen, Sex, Drogen jeder Art, Videospiele, Fernsehen, Süßigkeiten oder andere ungesunden Dinge. Das können aber auch scheinbar harmlose Dinge wie Meditation sein. Nicht alles davon wird dafür benutzt uns abzulenken, aber wie fast alles im Leben, können wir es für diene Zweck benutzen.
Auf meine Suchtmuster will ich jetzt noch nicht eingehen, aber ich werde das zum richtigen Zeitpunkt teilen. Wenn wir einen Großteil unseres Leben damit verbracht haben, die ungewollten und negativen Seiten an uns wegzuschieben und im Keller unseres Bewusstseins zu halten, dauert es seine Zeit, bis wir diesen Kreislauf unterbrechen.
Das merke ich nämlich auch bei mir. Wichtig ist es dann mit sich selbst nicht so hart ins Gericht zu gehen und Geduld und Fürsorge für einen Mitzubringen. Ich bin stolz auf mich, dass ich diesen Kreislauf erkannt habe und die bewusste Entscheidung getroffen habe, das nicht weiter zu führen und den Bann zu brechen.
Der Scheideweg zwischen Licht und Dunkelheit
Ich weiß, dass dies gerade meine größte Aufgabe und Herausforderung ist. Das Bewusstsein von allem dunklen und abgestoßenen zu befreien und diese Teile anzuerkennen, zu heilen und aus dem Keller zu holen. Wenn wir Platz machen, in dem wir das dunkle transformieren, machen wir mehr Platz für das Licht. Die Freude, Liebe und Glückseligkeit unseres wahren Seins.
Doch ich bin heute an einem Punkt angelangt, an dem ich am liebsten alles hinscheißen würde und mich dafür verfluche, diese Kiste aufgemacht zu haben. Panodras Büchse ist auf und es gibt jetzt kein zurück mehr. Die Dunkelheit steigt immer wieder an die Oberfläche. Sie hat meinen Ruf gehört. Alle meine Schattenteile sind in Aufruhr. Sie merken dass sie endlich gehört und gesehen werden. Sie spüren die Veränderung und die Möglichkeit der Heilung.
Trotzem bin ich heute von einer großen Trauer überwältigt und ich merke tiefe und alte Wunden die wieder auftauchen und ans Licht kommen. Die letzten zwei, drei Wochen waren eine emotionale Achterbahn und sie wird immer steiler und intensiver. So viele Tränen wie in der letzten Zeit, habe ich die letzten 15 Jahre nicht rausgelassen. Ich konnte lange, lange Zeit nicht weinen. Ich hatte eine solche starke innere Mauer aufgebaut, die nicht vor dem Schemrz abgeschirmt hat. Die Mauer ist jetzt eingerissen und hat jetzt viele Löcher, durch die alles durchstrahlen kann.
Ein Teil von mir weiß, dass das alles richtig ist und ich dadurch wachsen werde und gestärkt und mit einem neuen Blick auf das Leben hervorkommen werde. Ich gebäre gerade einen neuen Tim. Und die Wehen werden immer stärker und schmerzhafter, doch ich spüre das Licht am Ende des Tunnels.
Auch wenn sich das alles furchtbar und grausam anhören mag, ich weiß dass dies der Weg zur Freiheit ist. Ich löse meine Grenzen, Beschränkungen und Barrieren auf. Am Ende bleibt nur noch die wahre Essenz dessen zurück, was ich wirklich bin, mein wahres Selbst.
Auch wenn alles heute seinen Höhepunkt gefunden hat, weiß ich, dass es noch nicht vorbei ist. Doch ich kehre jetzt nicht mehr um. Es ist der einzig richtige und mögliche Weg für mich. Seit ich wieder in den Kontakt mit meinem wahren Sein gekommen bin und erkannt habe, dass ich in meinem Kern unendlich bin, dachte ich, jetzt ist der Schemrz vorbei. Alles Leiden hat jetzt sein Ende und ich habe meine Erlösung im Spirituellen Bereich gefunden.
Aber selbst dass habe ich dann irgendwann dazu benutzt, mich abzulenken von dem wahren Schmerz in mir. Von meinen Schattenteilen die laut nach mir gerufen haben. Jetzt sehe ich, dass der einzige Weg zum Licht durch die Dunkelheit führt. Es hat gedauert bis ich dass wirklich komplett verstanden und verinnerlicht habe.
Wir werden sehen wo das alles enden wird und was am Ende zurück bleibt. Ich denke, dass nur wenn ich wirklich die dunkelsten Seiten an mir und meinem Weg öffentlich teilen kann, ich den Leuten zeigen kann, dass dies ein Weg ist. Dem Schmerz nicht auszuweichen sondern ihm direkt in die Augen zu blicken.
Ein kleiner Nachtrag
Bis hier hin hatte ich schon vor ein paar Tagen geschrieben, hatte aber noch keine Zeit den Artikel online zu stellen. Die letzten ein, zwei Wochen waren mit Umzug und den Vor und Nachbereitung gut gefüllt. Auch der erste Umzug und das zusammen ziehen mit meiner Freundin hat viel in mir ausgelöst und für mich verändert.
Das Gefühl dass ich beschreiben hatte, dass noch immer mehr hochkommen wird, hat sich bestätigt und es tauchten immer wieder Situationen auf, in den ich mein inneren Kinder gespürt habe, die sich verlassen und ungeliebt fühlten. Doch heute kann ich sagen, dass das gröbste vorbei ist. Ich habe viel verstanden und darüber gelernt, wie ich mit der Dunkelheit besser und liebevoller umgehen kann und zwar so, dass sie mich nicht zerstört und mein Leben ins Unglück treibt.
All die neuen Erkenntnisse werde ich im nächsten Artikel oder Video auf Youtube festhalten. Ich will jetzt alles zusammen fassen und zusammen bringen und hoffe damit, einen Leitfaden oder ähnliches herzustellen, damit wir alle uns auf gesunde Art mit unseren Schattenteilen auseinander setzten können.
Bis zum nächsten mal,
euer Tim
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