Einer der wichtigsten Ressourcen für ein ausgeglichenes und erfülltes Leben, ist die Fähigkeit sich vollkommen fühlen und spüren zu können, sich auf tiefster Ebene wahr- und annehmen zu können. In einer vom Verstand dominierten Welt, ist diese fast verlorene Fähigkeit der Schlüssel zum inneren Frieden, nach dem wir uns alle sehnen. Lest hier, warum wir verlernt haben uns zu wirklich zu fühlen, wie wir das wieder „lernen“ können und wie wir damit unser Leben ganzheitlich ausgeglichener, freudvoller und leichter machen können.
Wir denken zu viel und fühlen zu wenig
Wir alle denken und das ist auch gut so. Schwierig wird es nur, wenn wir so viel denken, dass wir gar nicht mehr „hier“ sind, sondern mit unserem Fokus immer woanders. Bei vielen von uns macht der Gedankenapparat Überstunden und lässt uns so gar keine Zeit, um zur Ruhe zu kommen, durchzuatmen und uns einfach nur zu spüren. Gerade vor dem Schlafen gehen, wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit wirklich wahrnehmen, was in unserem Verstand abgeht, wird das übermässige denken mit seinen Auswirkungen spürbar. Doch warum ist das so?
Umso mehr wir denken, desto weniger fühlen wir.
Für den Verstand ist das Erleben von Gefühlen, gerade jene, welche sich unangenehm und bedrohlich anfühlen, der größte Feind. Der Verstand will uns davor schützen, mit zu starken und überwältigenden Emotionen und Gefühlen konfrontiert zu werden. Was also machen? Alle Aufmerksamkeit auf was anderes legen, irgendwas. Und dann geht die Gedankenmaschine erst so richtig los. Planungen des Alltags, sorgen um anstehende Ereignisse, wieder aufleben lassen von alten Konflikten, Streitsituationen oder Auseinandersetzungen, Sorgen um generelle Grundbedürfnisse, über die Kinder, den Partner, die Eltern, Selbstkritik und Verurteilung usw.
Das größte Problem an diesem, von Grund auf eigentlich wohlwollenden Mechanismus, ist, dass wir die meisten dieser Gedanken gar nicht bewusst erleben. Über 60.00 Gedanken gehen durchschnittlich durch den menschlichen Verstand, doch wieviele davon sind uns wirklich bewusst?
Da der Großteil dieser Gedanken auch noch eine negative Konnotation hat, macht das Ganze noch problematischer. Wenn sorgenvolle, kritische oder bewertende Gedanken auftauchen, nehmen wir diese unbewusst als die Wahrheit an, glauben den Botschaften der Gedanken und übernehmen sie in unser eigenes Selbstbild und so gestalten sie unser Grundgefühl im Alltag. Wie ein rauschen im Hintergrund dass uns nicht los lässt, in Anspannung und Negativität hält.
Das übermäßiges denken also zu weitreichenden, persönlichen Problem und Anspannungen führen kann, haben wir jetzt beleuchtet. Doch warum haben wir soviel Angst vor dem fühlen? Warum tut der Verstand alles, um uns im Kopf gefangen zu halten, anstatt uns im Körper zu fühlen?
Deine Kindheit und ungefühltes Leid
Wenn man einem erwachsenen Menschen sagt, dass seine Kindheit der Grund für alle inneren Konflikte, Unzufriedenheiten, Verspannungen und Probleme ist, trifft das meisten auf Unverständnis. „Ich bin doch jetzt hier und hab das alles hinter mir, ich habe einen Job und Familie, was soll das mit meiner Kindheit zu tun haben? Ich hatte eine gute Kindheit und tolle Eltern, da war überhaupt nichts problematisch“.
Diese Sichtweise ist vollkommen nachvollziehbar und wird wohl von den meisten Menschen vertreten. „Die Vergangenheit ist die Vergangenheit, selbst wenn dort etwas nicht so gut lief, jetzt bin ich hier und es ist hinter mir“. Doch wie heißt es schon in dem fantastischen Film Magnolia?
„Wir haben mit der Vergangenheit abgeschlossen, aber die Vergangenheit nicht mir uns“
Das ganze ist natürlich ein sehr tiefes und weitläufiges Thema, welches ich hier in Kurzform zusammenfassen will. Wer mehr darüber erfahren will, kann sich dieses Videos über die innere Kind Arbeit hier noch einmal anschauen, was noch dieses Thema umfangreicher beleuchtet.
Wir müssen keine „schlechte Kindheit“ erlebt haben, um nachhaltig von ihr beeinflusst zu werden. Wie ich im folgenden Beispiel einmal anschaulich machen will, können es von außen betrachtet, „Kleinigkeiten“ sein, die weitläufige Folgen für die eigene Entwicklung mit sich ziehen.
Der Ursprung der Gefühls- und Selbstablehnung
Wir sind 4 Jahre alt und gehen mit unseren Eltern in ein Spielzeug Geschäft. Überall sehen wir bunte und tolle Dinge zum anfassen und spielen. Voller staunen gehen wir von Regal zu Regal und würden am liebsten für immer hier bleiben. Unser Blick wird von einem Spielzeug magisch angezogen und wir wollen es mitnehmen. „Nein“ sagt Papa, „das geht jetzt nicht“.
„Warum denn“ fragen wir, Traurigkeit macht sich schon langsam breit. „Das ist zu teuer und außerdem hast du schon so viel Spielsachen“. „Bitte, bitte, bitte“ schluchzen wir jetzt schon fast. „Nein“ sagt Papa sehr bestimmt und geht weiter. Gefühle von Ungerechtigkeit breiten sich in uns aus, Trauer und Wut und das Gefühl, dass die eigenen Wünsche anderen egal sind. Wir bleiben weinend und schluchzend stehen, rufen laut nach Papa. Der kommt jetzt gestresst und genervt zurück, greift uns am Arm und sagt jetzt wütend werden „Es ist jetzt Schluss, du musst hier jetzt nicht so einen Aufstand machen, hör auf zu heulen. Wir gehen jetzt und du kannst zu Hause mit dem spielen, was du schon hast!“
Zurück bleibt ein Kind was sich nicht gesehen, wertgeschätzt und verstanden fühlt. Die Personen die uns am nähesten steht, wertet die eigenen Gefühle ab, zeiget kein Verständnis und zurück bleibt die Botschaft „Ich verdienen nicht das, was ich mir wünsche, wenn ich weine wird Papa wütend und niemand versteht mich wirklich“
Dieses Beispiel ist eine Situation wie sie in jeder Kindheit vorkommt. Selbst die liebevollsten Eltern sind manchmal gestresst, genervt, überfordert. Sie sind auch nur Menschen mit ihrer eigenen Kindheit im Hintergrund. Von außen betrachtet, also eigentlich nicht so schlimm, doch was das Kind aus dieser Situation zieht, geht tief in das eigene Welt- und Selbstbild.
All die aufgetauchten, komplexe Gefühle konnten nicht vollkommen ausgedrückt und erlebt werden. Stattdessen war die Botschaft, entweder wieder „normal“ zu sein oder es gibt weiter Ärger und Stress. Für ein Kind ist das eine überfordernde Situation und um „weiter“ zu gehen, müssen diese Gefühle unterdrückt werden, niemand ist da, der uns im erleben dieser Gefühle begleitet, unterstützt und uns das Gefühl gibt, dass es sicher ist, diese auszudrücken.
Die Erlebnisse die uns in dieser Richtung jedoch wirklich tiefgreifend geformt haben, waren größer, schlimmer und „unaushaltbarer“. Das können Todesfälle, Scheidungen, neue Geschwister oder Umzüge sein, doch auch Missbrauch, emotional, physisch, sexuell. Doch auch wenn unsere Grundbedürfnisse nach essen, trinken, Zuwendung, Sicherheit etc. nicht erfüllt wurden.
Ich hoffe dass dieses Beispiel greifbar macht, warum wir früh gelernt haben, Gefühle zu unterdrücken, wegzuschieben und als Bedrohung anzusehen. Das trägt sich bis in das erwachsenen Alter. Das „innere Kind“ was wir mal waren, ist immer noch in uns, mit all den tollen Seiten aber auch den unterdrückten, überfordernden und unverarbeiteten Situationen.
Der Verstand mit dem übermäßigen denken ist also eine Gegenreaktion auf diese Überforderung auf Gefühlsebene. Sein Job ist es, alles dafür zu tun, damit wir nicht wieder mit diesem Schmerz und Leid konfrontiert werden.
Wieder fühlen lernen heißt ganz werden
Um also zur inneren Ruhe und Frieden zukommen, zu mehr Selbstwert, Selbstvertrauen und genereller Zufriedenheit müssen wir uns wieder dem öffnen, dem wir uns früher verschließen mussten.
Ein großer Teil unseres Selbst liegt im Schatten unseres Bewusstseins, abgespalten vom bewussten erleben. Diese innere Trennung zieht nicht nur ganz viel Lebensenergie von uns, sondern spaltet uns auch noch innerlich auf, führt zu Selbstablehnung und Unzufriedenheit. Wir haben den Zugang zu unserem wahren Selbst verloren, zu dem wir wir wirklich sind.
Wenn wir uns also wieder unserer Gefühlswelt öffnen, kommen wir nicht nur wieder in den Kontakt mit verlorenen Teilen von uns, sondern bringen damit auch wieder innere Klarheit und Leichtigkeit mit. Der Druck der sich aufbaut, wenn Gefühle nicht ausgedrückt und gefühlt werden, manifestiert sich in Süchten, unbewussten Verhalten und genereller Lebensvermeidung.
Auf dem Papier klingt es also wie das leichteste auf der Welt, ich muss mich nur fühlen und dann verschwinden alle Probleme aus meinem Leben und ich bin „im reinen mit mir“. Je nach dem wie tief die Wunden der Kindheit sind, je nach dem wie tief diese vergraben werden mussten und wie dick die Mauern aus Selbstschutz um diese verdrängten Teile aufgebaut sind, ist dies jedoch eins der schwierigsten inneren Prozesse überhaupt.
Nicht nur dass der Verstand und seine vielen Helfer der „Verteidigung, Ablenkung und Wegstoßens“ bewusst wahrgenommen werden müssen um zur Seite zu treten. Wir brauchen weiterhin das Vertrauen, dass wir in den Tiefen dieser Gefühle nicht verloren gehen und wieder „zurückkommen“. Deshalb ist das verbinden mit den eigenen Gefühlen auch ein ständiger Prozess aus Fort und Rückschritt, Offen- und Verschlossenheit. Doch es fängt jetzt an, in diesem Moment kannst du die Entscheidung fällen, dich dir wieder zu öffnen, dich ganz anzunehmen und somit einen großen Schritt Richtung Selbstliebe und Selbstannahme zu gehen. Ein Gefühl nach dem anderen, einen Atemzug nach dem anderen.
Dich fühlen lernen – eine kleine Einführung
Als kleinen Einstieg in das Thema biete ich im folgenden einen Art Anleitung an, wie du in deine Gefühle eintauchen, diese wahrnehmen, fühlen und loslassen kannst um somit Raum und Platz für mehr Klarheit und Freude zu schaffen. Da dies ein großes Thema ist, wird es dazu demnächst auch ein Video, sowie eine geführte Meditation zum Thema geben, da auf jeden Fall den Unendlich Sein Youtubekanal im Auge behalten.
Wir können diesen Weg von zwei Punkten aus starten. Der eine ist eine generelle Neugier, sich zu fühlen, ohne dass gerade etwas direkt spürbar ist. Das heißt es wurde keine starke Emotion „getriggert“ also in uns ausgelöst, sondern unser Gefühlsempfinden ist neutral.
Der andere Startpunkt kann eine Situation sein, in der wir getriggert wurden, also außerhalb von uns löst eine Situation etwas in uns aus, der Boss schreit uns an, der Partner verhält sich „seltsam“, wir kriegen schlechte Neuigkeiten etc. Hier ist es a) leichter in das Gefühl einzusteigen, weil es greifbarer und direkter da ist, aber b) ist es auch schwieriger, weil wir die Bewusstheit brauchen, in diesem Moment zu spüren, dass in uns etwas ausgelöst wurde und wir es fühlen wollen.
1.) Egal von wo aus wir starten, es beginnt mit dem Atmen. Wir suchen uns einen Ort wo wir ungestört sind und uns sicher fühlen um völlig bei uns sein zu können. Wir schließen die Augen und atmen erst einmal bewusst und ruhig. Wir spüren schon einmal in unseren Körper, können einen „Body Scan“ machen, d.h. durch alle Körperpartien mit unser Aufmerksamkeit gehen und diese einfach nur wahrnehmen und kleine Regungen und Empfindungen spüren.
2.) Jetzt konzentrieren wir uns auf unseren Torso. Mit dem Hals eingeschlossen, ist dies der Bereich in dem sich fast alle Gefühle körperlich manifestieren. Brust, Bauch, Solarplexus, Genitalbereich, Hals, Schultern. Wir müssen uns jetzt nur auf diese Bereiche fokussieren, langsam und ohne Erwartung durch diese Bereiche gehen um zu spüren, wo sich eine spürbare Empfindung zeigt. Das kann ein kribbeln, ein Gefühl der Enge, „Schmetterlinge“ oder auch ein ziehen sein. So komplex die Gefühlswelt ist, so können es auch die körperlichen Regungen darauf sein.
3.) Du wirst spüren, welche Partie in deinem Körper am meisten reagiert. Du musst nichts erzwingen und wenn sich nichts zeigt, ist das auch okay. Ohne Erwartung schauen wir einfach, wo die größten Empfindungen wahrzunehmen sind. Jetzt fokussieren wir uns auf diesen Bereich, atmen etwas gezielter in diesen „hinein“ und bleiben offen, annehmend und vorurteilsfrei. Das mag sich jetzt schon unangenehm anfühlen, mag das Gefühl verstärken und es kann der Eindruck entstehen, dass es „schlimmer“ wird. Das ist nur ein Zeichen, dass du es jetzt vollkommen bewusst wahrnimmst, anstatt nur als Hintergrundrauschen.
4.) Sage, innerlich oder laut, diesem Teil in dir, diesem Gefühl, dass du bei ihm bist, dass du es siehst, fühlst und bemerkst. Es darf genau so sein wie es ist und wir nehmen es genau so und fühlen es genau so, wie er sich zeigt und vielleicht auch im weiteren Verlauf wandelt. Wir sind die „Aufmerksamkeit“ wir geben dem Gefühl Raum sich auszudrücken und zu sein, wir erlauben uns, vollkommen wir selbst zu sein. Auch wenn es sich schwierig, bedrohlich und herausfordernd anfühlt.
5.) Jetzt löst sich dieses Gefühl vielleicht schon, es mag Trauer aufkommen, Einsamkeit, Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Scham, Angst. Alle Gefühle dürfen sein, es sind Teile von uns die wahrgenommen werden wollen, die gefühlt und ausgedrückt werden wollen. Die frei ein wollen. Wir fühlen sie nur, geben ihnen diese Möglichkeit, sehen sie als Teil von uns der sein darf. Bleibe bei Atmen, erlaube dem Gefühl sich zu zeigen. Nichts bleibt für immer, wie Wellen im Meer, wird auch dieses Gefühl sich verändern, abklingen und sich auflösen.
6.) Bleibe bei dir und dem atmen, erlaube das Gefühl zu sein, du darfst schluchzen, verkrampfen, heulen, die Fäuste ballen, enge in der Brust oder dem Hals wahrnehmen. Das ist alles okay. Atme, bleibe bei dir und dem Gefühl. Wie ein liebevoller Erwachsener der bei seinem Kind in Not ist. Wir begleiten uns selber durch dieses Gefühl. Wenn es abgeklungen ist, sich gesetzt und gelöst hat, bleibe noch bei diesem Teil. Vielleicht siehst du dein inneres Kind vor dir, spürst es, erahnst es. Bleibe bei ihm so wie du es dir von deinen Eltern gewünscht hättest. Du kannnst mit ihm reden, dich in den Arm nehmen, den Bereich des Gefühls streicheln.
7.) Sage diesem Teil, dem Gefühl, dem inneren Kind, dass es okay ist, das du hier bist und es okay ist, genau so wie es ist, egal was es fühlt. Sende Liebe, Fürsorge und Annahme an diesen Teil, spüre die Leichtigkeit einkehren, das Gefühl von „Befreiung“ und fülle diesen mit positiver Energie. Wenn du bereit bist, öffne langsam die Augen, komme zurück in den Raum und spüre nach. Bleib ruhig noch ein paar Minuten so bei dir und dann fühle, was du jetzt brauchst. Willst du darüber schreiben, willst du wieder unter Menschen, raus in die Natur, kreativ sein? Folge diesem Instinkt und lass diese Erfahrung sich setzen und integrieren.
Herzlichen Glückwunsch! Du warst vollkommen ehrlich mit dir, hast dich vollkommen so angenommen wie du bist und warst „im reinen mit dir“. Das ist wahre Erfüllung, Freiheit und Erlösung. Niemand anders kann dich retten oder erlösen, es liegt alles in deiner Hand, in deinem Bewusstsein und deiner Aufmerksamkeit. Natürlich ist es wertvoll Begleitung und Unterstützung in diesen Prozessen zu haben, aber letztendlich liegt es in deiner Entscheidung dich zu fühlen und anzunehmen, oder den alten Mustern der Vermeidung, des verdrängen und dem übermäßigen denken zu folgen.
Natürlich heißt sich fühlen, nicht nur alte Wunden, Verletzungen und Traumata zu erleben und zu befreien. Damit einhergehend wird auch ganz viel Leichtigkeit, Lebensfreude und Kreativität frei. Du erlebt dich wieder als ganzes Wesen, ohne innere Ablehnung und Trennungen. Das ist das größte Geschenk, was man sich selber machen kann.
4 Comments
Hallo Tim,
Ich habe Dir gestern spontan eine Nachricht geschrieben und mir danach noch einige Videos von Dir angehört, auch die Meditation habe ich ausprobiert. Geht gut, da ich Vipassana Meditation gelernt habe.
Aber das Fühlen von Gefühlen ist mir noch nicht gelungen nur das Wahrnehmen oder Fühlen von Körperempfindungen von Kribbeln über Verspannungen bis Schmerzen. Wenn ich die Aufmerksamkeit dort lasse steigert sich das und hört dann auf.
Hat aber nichts mit Angst oder Freude oder sonstwas zu tun. Ab und zu kommen Bilder oder virtuelle Personen.
Wie geht nun der Übergang von der Körperempfindung zum Gefühl, kannst Du mir da helfen.
Liegen die verdrängten Gefühle unter den Emfindungen oder lasse ich sie nur nicht zu?
Da ich schon lange auf der Suche bin, meine Gefühle wieder zu fühlen bin ich für jeden Hinweis dankbar.
Michael
Hallo Michael,
was den Vorgang generell einfacher macht, ist das sich dem Gefühl öffnen, wenn es einen Trigger gab, der in uns etwas auslöst. Das kann ein Streit sein, persönliche Enttäuschungen, Gefühle, die aus vergangen Erinnerungen erwachen usw. Dann lösen sich nach meiner Erfahrung, die unter den Empfindungen liegenden Gefühle viel deutlicher auf und zeigen sich. Denn generell besteht ja durch innere Verteidigungsmechanismen eine Blockade gegen gewisse Gefühlszustände, was einen offenen Zugang zu diesem Kanal erschweren kann und liebevolle Einstimmung und Geduld braucht.
Ich hoffe, dass das soweit Impulse mitgeben kann 🙂
Liebste Grüße,
Tim
Hallo Tim
Danke für die Anleitung, leider sagst Du nicht, woher das ist, es ist die komplette Ankeitung der Vipsssana Meditation.
Zur Verbesserung, nicht das Gefühl benennen oder es ansprechen, dann wechselt man die Gehirnhälfte. Nur auf dem Gefühl bleiben, nur lassen, nichts tun, es steigt an und löst sich dann auf, kann zwischendurch sehr schmerzhaft sein, aber wer’s mal erlebt hat, weiß dass es vorübergeht.
Gefühle benennen kann dann später kommen ist aber eigentlich erst dann wichtig, wenn man sich über sich selbst klar werden oder anderen mitteilen möchte.
So sieht das nach eigenem Ermeben aus, ich wünsche ich Dir viel Glück
Michael Hintelmann
Berlin
Moin Michael,
danke für das teilen deiner Gedanken und Erfahrungen. Natürlich hat Vipassana auch seinen Einfluss auf diese Praktik genommen, dennoch gibt es genug Unterschiede und Ergänzungen aus anderen Praktiken, dass ich es nicht für notwendig fand, das so zu deklarieren 🙂
Alles Liebe,
Tim