Worte haben eine große Macht. Sie können bestärken, verletzten, aufbauen oder wegstoßen. Es gibt drei Worte die, wenn sie ein bewusster und gelebter Teil deines Alltags werden, dein Leben von Grund auf verändern werden und dich auf die Überholspur innerer Entfaltung bringen. Wie wir diese anwenden, welche Problematik daraus entsteht und warum sie letztendlich jedes Leid aus unserem Leben verbannt, können wir auf der nun folgenden Reise in die Weiten unseres Bewusstseins erleben.
Das Leid der menschlichen Existenz
Leben heißt Leiden. Leiden heißt Leben.
Wir alle haben Leid und Schmerz in unserem Leben erfahren: Zurückweisung, Verlust, Einsamkeit, Verletzungen, Selbstablehnung. Die Liste ließe sich ewig fortführen. Als Teil der menschlichen Existenz ist Leid ein untrennbarer Faktor von der anderen Seite, von Freude, Liebe und Geborgenheit. Beide Polaritäten bestimmen unser Leben, bringen uns voran, lassen uns wachsen, zu neuen Erkenntnissen erwachen und in unerwartete Richtungen gehen.
Doch die meisten Menschen leiden, ohne, dass etwas gravierendes ihre aktuelle Lebenssituation beeinflusst. Man fühlt sich einfach mies, niedergeschlagen, überwältigt, wertlos, innerlich leer und unwohl. Doch woher kommen diese Zustände? Muss Leben wirklich immer Leid bedeuten?
Verzerrt von Dunkelheit
Aus meinem eigenen Leben kenne ich diese Zustände nur zu gut. Vor allem meine Teenager Jahre waren geprägt von Ängsten, Depression und starken Selbstzweifeln. Ich wusste nicht warum, wusste nicht, wie ich es herausfinden könnte oder womit ich das verdient hätte.
Durch Erfahrungen von „spirituellen Öffnungen“ bin ich aus der Erfahrung von „Tim“ für eine Zeit ausgetreten, habe mich Teil einer Weite und Ewigkeit erlebt, die mein Leben nachhaltig beeinflussen sollte. Ich hatte das Gefühl zum ersten Mal seit Jahren wirklich „Ich selbst zu sein“, teil meiner wahren Natur zu sein.
All das Leid, all die Geschichten, die ich drum herum aufgebaut habe, die Opferrolle in die ich mich reinmanövriert habe, all das fiel von mir Weg und ich war frei, erfüllt und ohne einen Funken Sorge oder Unwohlgefühlen.
Das war natürlich kein anhaltender Zustand, aber über die letzten Jahre ein immer wieder auftauchender. Mittlerweile bezeichne ich diesen Zustand als meine Heimat, mein zu Hause in das ich die meiste Zeit verbringe. Es gibt immer noch Schmerz, Unsicherheiten, Ängste und Zweifel. Sie werden vermutlich nie ganz verschwinden, doch sie haben keinen Einfluss mehr auf mein Selbstbild, auf das wer ich wirklich bin.
Ja ich empfinde Trauer, doch ich bin nichtdie Trauer. Ja ichempfinde Verlustängste, doch ich bin nicht verlassen.
Die 3 Worte, die mich auf diesem Weg nach „Hause“ gebracht haben, zurück zu meiner wahren Natur, werde ich mit euch teilen, auf dass sie auch euer Leben leichter, erfüllter und ganz machen.
Die Wahre Bedeutung von Akzeptanz und Leid
Bevor die ganze Tragkraft der Worte „Es ist Okay“ verstanden werden kann, müssen wir erst nochmal genauer ergründen, woher diese Worte kommen. Denn es sind nicht einfach nur Worte. Sie erwachen aus der Tiefe unserer Seele und erfüllen unser Herz, dann ausgesprochen oder gedacht, entfalten sie ihre Magie und schaffen den Raum für uns, aus dem Kreislauf des Leidens heraus zutreten.
Das bedeutet, wir benutzen diese Worte nicht, um unangenehme Situationen wegrationaliseren, mit einem schnell hingehuschten Satz alles wegzuschieben, was uns gerade belastet. Vielmehr geht es darum, uns mit unserer wahren, unendlichen Natur zu verbinden und aus dem Vertrauen in die Entfaltung des Lebens, jeden Augenblicks heraus, in die Akzeptanz mit dem jetzigen Moment zu kommen.
Um dem Kern des Ganzen noch ein wenig näher zukommen, können wir das ganze einmal genauer beleuchten.
Akzeptanz ist seinen Frieden mit dem jetzigen Moment/Zustand/Situation zu finden. Wenn man diese Dinge annimmt und als Lektionwn, Wachstumsmöglichkeiten oder als Einladung zu mehr Liebe erlebt, transformiert sich das Leben auf tiefster Ebene. Man muss nicht gut finden, was man nicht gut findet und sich nicht innerlich verbiegen, nur um diese Akzeptanz zu finden. Dazu später mehr.
Leid entsteht als Ablehnung des jetzigen Moments/Zustand/Situation. „Wenn ich gerade nicht habe, was ich mir wünsche, leide ich. Wenn gerade etwas in mein Leben kommt, ein Gefühl, ein Gedanke oder eine Situation, wogegen ich mich wehre, dann leide ich.“
Mit anderen Worten kann in meinem Leben alles anders laufen, als „ich“ mir das wünschen würde, doch wenn ich das aus „höherer Ebene“ wahrnehmen, spüren und als Teil meines „wahren Selbst“ erlebe, ändert das nichts an meinem Wohlempfinden, meinem Gefühl kosmischer Einheit oder einem Gefühl von Selbstwert.
Doch wie kann ich Lied, Schmerz, Tot und Verlust wirklich tiefgreiefend annehmen?
WIRKLICH ALLES IST OKAY!
Um uns noch eine weiteren Ebene dieser Wahrheit anzunähern, möchte ich gerne folgendes, kosmische Bild malen und tief ind die abstrakten Welten der Seele eintauchen. Danach werden wir das ganze wieder von der Erde aus betrachten.
Unser Ursprung, unsere ständige konstante, ist Einheit. Einheit mit dem göttlichen Bewusstsein, dem Universum, Gott, vollkommender Liebe. Es gibt so viele Worte für dieses erleben, wie es Menschen auf der Erde gibt. Diese Worte sollen auf eine Ebene hinweisen, die unser menschliches, persönliches und als individuell wahrgenommene Selbst von tiefster Ebene aus durchfährt und sich unendlich weit erstreckt.
„Wir sind alle eins“ ist eine andere Möglichkeit auf dieses Konzept hinzuweisen. Aus dieser kosmichen Einheit heraus, erleben wir uns als individuelle Wesen, die sich oft an ihren Ursprung bewusst nicht erinnern. Was bei immer mehr Menschen erwacht, ist das Erleben dieser „größeren, allumfassenden Ebene“ die das menschliche Ego transzendiert und einen in den Zustand erlebter Einheit bringt.
Das Leben, welches Tag ein Tag aus passiert, ist eine Erweiterung dieser Einheit. Es ist ein Teil unseres „wahren Selbst“, welcher uns in diesem Leben zur höchsten Erfüllung und Erkenntniss bringen will. Aus dieser Sicht heraus kann ein Stück mehr Verständniss dafür entstehen, warum alles was passiert, zu unserem höchsten Wohl ist. Umso mehr man in die Akzeptanz und die Einheit mit dem Leben kommt, umso direkter spürbar wird das erleben der eigenen Einheit mit dem Leben, aus dessen Folge sich Magie, Wunder und Sprachlosigkeit über die Perfektion des Lebens einstellt.
Ich bin mir bewusst, dass diese abstrakte Darstellung nicht jeden erreichen kann und das ist okay. Man muss dieses tiefe erleben der Realität nicht selber erfahren haben, um einen nutzen dieser drei magichen Worte der Akzeptanz zu ziehen. Doch umso direkter wir einen Zugang zu unserer eigenen Unendlichkeit finden, desto intenisver, tiefgreifender und bereichernder ist diese Transformation.
ALLES IST OKAY!
Nach dem wir jetzt einmal tief in den Kaninchenbau geschaut haben, lasst uns nochmal mit beiden Füßen zurück auf den Boden der Tatsachen schreiten.
Wir leiden, weil wir mit dem ringen, kämpfen und verhandeln, was wir tagtäglich in Form von Gefühlen, Gedanken und Situationen erleben. In dem wir Teile und Erfahrungen in uns ablehnen, wegrationalisieren oder wegdrücken, entstehen weitere innere Konflikte, Selbstablehnung und als Folge Unzufriedendenheit. Es entsteht Trennung von der Einheit, vom Leben.
Aus dem universellen Erleben dieser Dinge können wir Wertschätzung, Dankbarkeit und Annhame für all diese Dinge entwickeln, wissen wir doch, dass es alles eine Erweiterung unserer wahren Natur ist, in unser Leben getreten um gesehen, angenommen und als Teil von uns integriert.
Aus psychologischer Sicht entstehen durch das Ausagieren der Selbstablehnung und dem inneren Widerstand, weitere Probleme. Was wir eigentlich wollen ist das Gefühl von Zuwendung, Anerkennung, Wertschätzung und Liebe. Erst wenn wir aus vollem Herzen uns aus diesen Gefühlen heraus zuwenden können, entsteht innerer Frieden und Harmonie, Einheit.
Es ist das Innere Kind, was unsere Gefühlswelt aufwirbelt, um uns zu zeigen, wie es sich damals gefühlt hat. Wenn wir ihm/dem Gefühl jetzt mit der Zuwendung und dem Verständniss begegnen können, was es sich früher gewünscht hätte, löst sich dieser innere Konflikt auf und es entsteht Frieden.
Es sind Glaubenssätze und Egostrukturen, die sich auf gedanklicher Ebene austoben. Perfektionismus, Selbstkritik und Bewertungen laufen konstant Kreise in unserem Verstand und wollen wahrgenommen werden, beobachtet und losgelassen werden. Sie sind oft Botschafter für das innere Kind, welches sich ungeliebt, abgelehnt und verurteilt fühlt.
Es sind Herausforderungen, die in unser Leben kommen. Sie werfen und vielleicht aus der Bahn oder gleich zu Boden und rütteln an dem Konzept vom „Selbst“ um so zu mehr Antworten und Klarheiten zu kommen. „Wenn das Leben dich auf den Boden bringt, siehst du auf einmal neue Möglichkeiten und Wege, die du anders vielleicht nie gesehen hättest.“
Ein praktisches Beispiel – Der Kampf zwischen Kopf und Herz
Abschließend will ich noch auf die Fallstricke und Stolpersteine auf diesem Weg der kompletten Annahme hinweisen.
Als Beispiel wachen wir mit einem bedrückendem Gefühl auf. Unser Oberkörper ist schwer, der Magen fühlt sich verknotet an, die Atmung ist nicht so leicht. Die Stimmung ist pessimistisch und bedrückt und zieht sich so über den Rest des Tages. Wieder zu Hause angekommen nehmen wir uns einen Moment, machen es uns gemütlich, atmen bewusst und spüren noch einmal genau in uns hinein.
Es machen sich auf einmal noch ganz andere, feinere Regungen im Körper bemerkbar, die bisherige Anspannung wird vielleicht sogar stärker. Wir atmen bewusst und klar einfach weiter, unser einziges Anliegen ist uns wirklich zu spüren, genau das, wo wir gerade sind.
Ein paar der gefühlten „Knoten“ lösen sich auf einmal, es fühlt sich nicht mehr so bedrückend an. Wir fühlen in unseren Bauch und spüren einen anderen Knoten sich verstärken, wir atmen weiter hinein, legen jetzt vielleicht zur Unterstützung unsere Hände auf den gefühlten Bereich und sagen uns „Es ist okay“. Das darf gerade sein. Ja es fühlt sich unangenehm an, doch es ist mein momentanes erleben. Wir spüren auf einmal eine Traurigkeit heraufsteigen, wir wissen nicht warum, doch wir atmen weiter, sind einfach nur präsent in unserem Körper. „Es ist okay“.
Tränen fließen jetzt frei aus unseren Augen, wir atmen „Es ist okay“. Wir spüren jetzt vielleicht das innere Kind, was sich innerlich zeigt. Vielleicht sehen wir es vor dem geistigen Auge. Wir nehmen uns jetzt selber in dem Arm, sind bei dem Kind was wir waren und sind bei ihm mit seiner Traurigkeit. „Es ist okay“. Aus Tränen wird ein lautes schluchzen, Verzweilfung steigt auf und es kommt alles aus unser heraus. „Es ist okay“ sagen wir uns und sind offen, präsent und annehmend. Jedes Gefühl darf sein, jede körperliche Reaktion. Wir sind eins in unserer Achtsamkeit, unserer Präsenz und gleichzeitig erleben wir die Gefühle durch uns durch fließen und uns gleichzeitg liebevoll beistehend.
Nach ein paar Minuten werden die Tränen weniger, der Knoten im Bauch hat sich komplett gelöst, das innere Kind wird weiter im Arm gehalten. „Es ist okay“.
In diesem Beispiel waren wir bei uns und unserem Gefühl, nicht um es zur Seite zuschieben, es loszuwerden oder uns einfach gut zu fühlen. Wir waren bei uns, weil unsere Aufmerksamkeit auf diese Bedrückung und innere Anspannung hingewiesen hat. Aus unserem Herzen heraus waren wir bei uns, ohne Agenda, ohne Hintergedanken, ohne falsches Spiel. Die Selbstliebe, Selbsterkenntniss und Einheit mit dem Moment war die einzige Motivation hinter unserem „eintauchen“.
Der Kopf, der Verstand, das Ego kann aus dem Satz „Es ist okay“ schnell ein neues Werkzeug machen, mit dem ungewollte Situationen und Gefühle einfach zur Seite geschoben werden und damit weiterer innerer Konflikt geschaffen wird.
Zusammengefasst (TL;DR)
Das ist das größte Geschenk und die größte Herausforderung an der Magie von „Es ist okay“. Mit Bewusstheit, Klarheit und ohne Vorbehalt ausgesprochen, entfaltet es eine tiefe Möglichkeit zur Selbsterkentniss und dem verbinden mit der Eineheit. Es löst Blockaden, alte Muster und Begrenzungen auf. Das Einzige, was man tun muss, ist es zu erlauben, zu erfahren und zu zulassen.
Auf der anderen Seite kann es ein weiteres Werkzeug im Arsenal des Egos werden um einfach ungewolltes, unangehmes oder Unerwünschtes wegzudrängen. Da somit jedoch mehr innere Ablehnung, Abspaltung und Antiphatie entsteht hilft es uns nicht, sondern auf der anderen Seite, hindert es den Prozess sogar.
Wenn du das nächste Mal einen Moment der Klarheit und Bewusstheit darüber hast, dass in dir gerade ein begrenzender Gedanke ist, ein belastendes Gefühl oder eine schwierige Situation in dein Leben kommt, setz dich hin, atme und du musst nichts weiter tun, als von der Tiefe deines Herzens, deiner Seele zu sagen „Es ist okay“.
Das Gefühl fühlt sich vielleicht nicht okay an, die Situation ist vielleicht immer noch schwierig, doch „Es ist okay“ sendet uns selbst die Botschaft:
„Egal was ist, egal wie ich mich fühle und egal wie verrückt mein Leben ist, ich bin bei mir, ich sorge für mich und ich vertraue dem Prozess des Lebens. Jede Situation ist für mich die Möglichkeit zu neuen Erkenntnissen, neuen Möglichkeiten und eine Einladung noch mehr Liebe in meinem Leben zu kultivieren. Für mich und alle Lebewesen. Ich muss es nicht gut heißen, ich kann akzeptieren, dass ich es nicht akzeptieren kann.“
2 Comments
Lieber Tim!!! Schön das es so Menschen gibt wie dich!!!
Ich bin auch auf dem weg seit 14 Jahren mit leider ein paar Unterbrechungen weil die leere in mir wieder so groß geworden war und Ich dann immer wieder das Glück im außen gesucht habe aber jetzt bin ich durch eine Trennung von einer Frau die mir sehr weh tut ,an einem Punkt angelangt wo ich merke das ich immer noch abhängig bin von äußerlichen Dingen .ich weis das in mir der größte Schatz vergraben ist und durch deine sehr guten Videos bekomme ich nochmal den Anreiz dort weiter zu machen wo ich so oft abgebrochen habe.es gibt nur einen Weg und einen Sinn und der ist für mich , zu sich zu finden und sich zu lieben.habe halt sehr viel Angst von der Leere und Einsamkeit in mir die sehr groß ist wenn ich alle äußeren Reize die eh auf Dauer nichts bringen aufzugeben.aber ich werde es jetzt schaffen!!!
Gut das es dich gibt!!!
Glg Mario
Mit 74 jaren bin ich immer noch der „Suchende“. Danke für diesen Beitrag ! Er zeigt mir wieder mal deutlich wie einfach und doch gleichzeitig so unglaublich schwierig es ist , der zu sein der man ist. Deine offene und direkte Art die Dinge so zu sagen wie sie sind machen Sie verständlich und begehbar. Viel Erfolg weiterhin und …es ist okay.