Im Leben läuft alles in Zyklen ab. Genau daran musste ich denken, als ich nach einem Einstieg in diesen Artikel gesucht habe. Wer den Youtubevideos von mir gefolgt ist, weiß dass die letzten Wochen eine enorme Achterbahnfahrt durch den Nebel gewesen ist. Viele neue Dinge haben begonnen, viel altes viel weg, doch in dem ganzen habe ich mich irgendwie verloren. Was seid dem passiert ist und was mich jetzt wieder zu mir gebracht hat, darüber geht es in diesem Artikel.
Das Chaos der Veränderung
Einige Tage nach meinem letzten Blogeintrag habe ich die Zusage für einen Nebenjob im Einzelhandel bekommen. Das war mein Wunschjob für diese Zeit, weil ich mich mit dem Konzept und der „Energie“ des ganzen gut identifizieren konnte. Auch das kam sehr überraschend, nach dem es erst so schien, als sei das nicht möglich. Rückblickend bin ich auf jeden Fall sehr dankbar dafür dass das geklappt hat und ich jetzt genau da bin, wo ich hin wollte.
Was ich bei dem ganzen jedoch auch unterschätzt hatte, war wie viel sich jetzt auf einmal in meinem Leben verändern würde. Es ist zwar „nur“ ein Nebenjob doch mit meiner anderen Tätigkeit zusammen ist meine Woche auf jeden Fall sehr gut ausgefüllt. Mit dem neuen Arbeitsfeld kamen viele neue Kollegen, neue Skills die ich mir aneignen musste und Zeit die ich auf einmal anders strukturieren musste. All das war eine große Herausforderung und hat mich aus meinen gewohnten Bahnen geworfen.
Durch die Videos aus der Zeit kam glaube ich auch ganz klar durch, dass ich mich teilweise verloren fühlte, nicht mehr genau wusste wo oben und unten war und wie es jetzt gerade weiter gehen sollte. Wie stake mich das ganze aber wirklich „aus der Bahn geworfen hat“, habe ich erst gemerkt, als ich mir eine Auszeit vom Internet genommen habe.
Die Wiederentdeckung des Selbst in Zeiten ohne Ablenkung
Das Internet und allen voran Youtube sind für mich mein Center der Erholung, der Ablenkung und der Unterhaltung. In diesen aufwühlenden, verwirrenden Zeiten bin ich gerne auf das Angebot der Ablenkung durch Unterhaltung eingegangen. Allerdings, wie ich später noch direkter spürte, zu ungesunden Ausmaßen. Klingt vielleicht drastischer als es ist, doch ich formuliere es vor allem so, weil ich dabei etwas sehr essenzielles vernachlässigt habe; das nach innen spüren, mit meinem Innern Kind verbinden, positiv und wohlwollend auf mich und meine wahren Bedürfnisse einzugehen.
All das hat sich nämlich ergeben, als ich mich dazu entschlossen habe, erstmal für eine Woche auf das Internet zu verzichten. Und die Veränderungen die eingetreten sind, sind absolut überwältigend für mich gewesen, im besten Sinne des Wortes.
Ich habe mir den Schlaf gegönnt den ich brauchte, habe mir viel mehr Zeit für mein Morgenritual genommen, was den Kontakt nach Innen enorm gestärkt hat. Ich habe mein Inneres Kind von einer ganz anderen Seite kennengelernt. Es fiel mir viel leichter den Kontakt zu meinem Inneren aufzubauen und für mich da zu sein. Ich habe viel mehr Musik gemacht und mich auch sonst kreativ ausgedrückt und hatte Kontakt mir Leuten die mir am Herzen lagen.
Als ich wieder in den Dialog mit meinem Inneren Kind kam, wieder einen stärkeren Zugang zu meinen Gefühlen gewonnen habe, habe ich eine neue Kraft gefunden und vor allem eine neue Balance, die mir vorher gefehlt hat. Davor bin ich einfach nur getrieben, hab mich vom Leben leiten lassen, dabei aber den Kontakt zu mir und meinem Inneren „verloren“. Jetzt war ich viel präsenter, viel bewusster und viel offener mich auch unangenehmen Gefühlen zu öffnen.
Eine Neue Offenheit für Inneren Schmerz
Und da gab mir gerade die Arbeit zwei Situationen in denen ich diese neue Offenheit gleich in die Tat umsetzten konnte. Es war als hätte das Leben gesagt, „du bist gerade so gut bei dir, mal schauen ob du mit dieser Situationen und den auftretenden Gefühlen klar kommst.“
Ohne genauer auf die Situation eingehen zu müssen, hat sie auf auf jeden Fall sehr starke Gefühle in mir ausgelöst. Erst Gefühle von Wut, von Enttäuschung und Ärger. Ich war zwar nach der Arbeit gut geschafft, habe aber mein bestes gegeben, mich zu Hause hinzusetzen und das ganze zu erleben, während ich mich dabei begleite. Es war nicht so einfach. Ich habe die Situation dann genutzt und Musik gemacht und es hat sehr gut geklappt, das gefühlte in Klänge fließen zu lassen.
Am nächsten Morgen bin ich dann mit einer Schwere in mir aufgewacht und ich wusste eigentlich auch gleich, dass es ein Teil der gestrigen Situation war. Diesmal war es eine neue ebene des ganzen. Die vorrangigen Gefühle waren jetzt tiefe Scham, Traurigkeit und Verzweiflung. Und so habe ich mich innerlich gehalten und bin zusammen mit dem Kind durch diese Gefühle gegangen, hab sie sich ausdrücken lassen und so in mir Platz geschaffen.
Eine tiefe innere Leere, voller Zufriedenheit entstand und ich konnte diese mit viel Selbstliebe und Positivität fühlen. Ein sehr eindringliches Erlebnis, weil ich das in dieser Intensität die letzten Wochen nicht bewusst erlebt hatte. Und es hat die Schleusen für ein neues Bewusstsein in mir geöffnet.
Auch rückblickend reflektierend spüre ich die Signifikanz der Situation und was das für ein starkes Signal dieses Erlebnis ausgelöst hat. Es hat mir gezeigt was ich für eine innere Kraft habe, wie wichtig der Kontakt zu diesen Anteilen und Gefühlen ist und wieivle Kraft mir das ganze geben kann.
Keine Ordnung ohne Chaos
Ich glaube nicht, dass ich diese Zeit und vor allem dieses bewusste erleben so intensiv wahrgenommen hätte, wäre dem ganzen nicht eine so stark verwirrende und unstrukturierte Zeit vorausgegangen. Erst durch das Gefühl, mich verloren zu haben, konnte ich mich wieder finden und was ich gefunden habe war nicht der „alte Tim“ sondern ein ganz neuer und stärkerer Tim.
In dieser chaotischen Zeit hat das alles noch keinen Sinn gemacht,erst rückblickend kann ich erkennen wie wichtig das ganze war. Das wird mir für den nächsten Zyklus, der vielleicht wieder chaotischer und aufwühlender ist, auf jeden Fall noch mehr Verständnis und Geduld mitbringen.
Es zeigt sich nun mehr Klarheit, die Achterbahn kommt langsam aus dem Nebel heraus zum stehen und mit dieser neuen Standfestigkeit gehe ich jetzt vorwärts, dem folgend was das Leben mir präsentiert und mit Liebe und Verständnis für alles was sich mir zeigt.
Bis zum nächsten mal,
In großer Liebe und Dankbarkeit
euer Tim
7 Comments
Liebe Tim.
Wenn man mit HSP und Traumatisierung zu tun hat, ist Abgrenzung immer wieder sehr wichtig!
Du machst alles richtig!
Ps: Ich hatte vor einiger Zeit schon mal ein Video kommentier.
Ich nutze Sozial media sonst nie.
Ich hatte angekündigt, über meine „Eleuchtungserfahrung“ hier etwas zu berichten.
Meine Traumaentwicklung hat aber sehr mit Abgrenzungsthemen zu tun.
Deshalb melde ich mich erst jetzt und bin auch noch lange nicht ganz durch.
Mir war es wichtig dir zu sagen, du bist nicht allein!
Ich möchte auch noch nicht öffentlich darüber berichten.
Ich hätte dir gerne lieber an deine Email Adresse geschrieben, aber ich weiß nicht wo ich sie finde.
Ich würde mich über persönlichen Austausch sehr freuen.
Nina
Hallo lieber Tim,
gestern habe ich Dich in Youtube entdeckt mit dem Filmchen „Einsamkeit auf dem spirituellem Pfad“ (ich hatte bei googlesuche eingegeben: Einsamkeit auf dem spirituellem Weg – und dann erschienst Du ;-). Jetzt verfolge ich Dich ;-), denn genauso geht es mir, ich fühle mich einsam unter den Menschen, die meine Themen überhaupt nicht interessieren. So werde ich wieder ein Stück weiter geleitet. Und ich habe mir gleich noch ein paar Filmchen reingezogen und war begeistert, dass Du auch den „Wegbereiter“ Jetzt und die neue Erde erwähnt hast, denn die führen mich jetzt auch schon eine ganze Weile durch mein neues Leben und versuche einige Erkenntnisse auf meinem Blog mit anderen zu teilen.
Ich danke Dir sehr, dass Du da bist und ich Anteil nehmen kann an Deinem Werdegang als spirituell Suchender.
Liebe Grüße Melinas/Pollys
Oh man Tim! Das klingt alles sehr schwermütig. Was willst du machen, wenn richtige Herrausforderungen kommen? Das wird für dich verdammt schwer werden. Ich habe viele Jahrzehnte der Suche und der unterschiedlichsten Lebensphasen hinter mir. Ich habe viele spirituelle Menschen kennengelernt die ungefähr so eingestellt waren die du. Es wurde viel hinterfragt, alles auseinanderdefiniert, nach Begründungen gesucht warum das und das so ist, aber viele dieser Leute sind an stärkeren Herausforderungen, die das Leben halt oft so mit sich bringt, gescheitert. Und das finde ich an Tolle so klasse, dass er das Leben im Jetzt so favorisiert. Was interessiert das unveränderbare Gestern. Ich kann nichts daran ändern, sondern höchstens aus den Erfahrungen profitieren und es auf Grund dessen das nächste Mal anders machen. Aber warum soll ich mir den Kopf über die Zukunft machen. Nicht umsonst heißt das Sprichwort:“Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!“ Ich bin jetzt 66 Jahre und mein Ego ist bis zum Rand mit Erfahrungen und Schmerzen aller Art „gefüttert“. Mein größter Reichtum ist mein „Optimismus“ und meine jetzige Frau, die überhaupt nicht spirituell ist, aber perfekt im Jetzt leben kann und mich auf den Boden der Realität holt, wenn ich mal wieder zu sehr levitiere. Also: Take it easy! Man lebt nur einmal. Und wenn öfter, dann ohne diesen jetzigen Ego der sich in Schall und Rauch auflöst und keine Erinnerung an die letzte Form zuläßt.
[…] Ein neues Bewusstsein, geboren aus der Verlorenheit […]
Lieber Tim
Via Youtube-Suche nach E. Tolle bin ich auf Dich, bzw. Deine Filme gestossen. Es liegen vielleicht etwa ein, zwei Wochen zurück und beinahe alle Sequenzen haben mir neue Erkenntnisse und Einsichten vermittelt, oder einfach auf eine erleuchtende Art bestätigt.
Vor 10 Jahren habe ich eine 1jährige Mental Coach / Trainer Ausbildung angegangen und habe mich dabei mit unbekannten Themen auseinander gesetzt. Einer meiner besten Freunde mit medialen Fähigkeiten läutete dann eine Phase ein, die eigene Wahrnehmung zu durchleuchten und alles über die Sinne Eintreffende und sich im „Innern“ Zusammenfügende, Verknüpfende vorsichtig, langsam in ein System einzuordnen.
Und dann kamst Du: frisch, liebevoll klärend und in einer Verbindlichkeit dem Sinnhaften verpflichtet, dabei leicht, beschwingt, stimmungsvoll echt, unbeschönigend offen und auch Licht in die düsteren Örtchen führend …
Grosse Hochachtung, viel Bewunderung und auch Wertschätzung meinerseits sei Dir sicher!
Ab und zu ist man geneigt zu würdigen: gut dass es solche Menschen gibt. Bei Dir empfinde ich es noch deutlicher: es ist einfach grossartig, dass es Dich gibt, und ebenso besonders, dass was Du ins Leben trägst – ins eigene und in jenes anderer, Dir zugeneigter Menschen!
Meinen herzlichen Dank, André
Andre, ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin sprachlos. Vielen aufrichtigen Dank aus der tiefe meines Herzens für deine Nachricht und deine tollen Worte. Wirklich sehr berührend. Meine Wertschätzung und Dankbarkeit geht an dich direkt weiter.
Herzlichste Grüße,
Tim
Hallo Tim, danke nochmals für die Zusammenfassung des inneren Weges
schönen Abend von Ingeborg