„ Ich werde niemals jemanden kennenlernen, der mich komplett so lieben und annehmen kann, wie ich bin.“
„ Ich bin hässlich und unattraktiv.“
„ Das Leben ist gefährlich und jeden Moment könnte eine Katastrophe passieren. Ich muss immer auf der Hut sein.“
„ Was ich will und brauche, zählt nicht. Es ist wichtiger, dass die Menschen um mich rum zufrieden sind“
„ Ich werde mich niemals ganz zeigen und öffnen. Ich werde nur verletzt und verlassen.“
Das sind alles Beispiel für negative Glaubenssätze die sich in unserem System, unserem Verstand tief eingenistet haben. Sie sind eine Folge von einschneidenden, oft traumatischen Erlebnissen in unserer Kindheit und bilden dort ihren Ursprung. Anfangs noch wichtig und schützend als Überlebensstrategie des Egos führen sie im Erwachsenenalter zu vielen Blockaden, Unzufriedenheiten und dem Gefühl „auf der Stelle zu treten“.
Fehlt in unserer frühkindlichen Bindung, die Nähe, Regulation und Einstimmung unserer Bezugsperson auf unsere Bedürfnisse, führt dies, um überleben zu können, innerlich zu einer Abspaltung. Mit dieser Abspaltung einhergehend erwächst ein Glaubenssatz, eine tiefe Überzeugung über uns und das Leben. Bestätigt sich durch weitere Erlebnisse dieser Glaubenssatz, verankert er sich immer tiefer in uns und wird irgendwann ein unbewusster Teil unserer Realität.
All diese Glaubenssätze sind aber nur „Teil-Wahrheiten“. Im Moment der Entstehung, mag das die erlebte Realität wieder spiegeln, doch was tatsächlich und außerhalb des kindlichen Verstehens dahinter liegt, spielt in diesem Fall keine Rolle mehr. Als Kind sieht man sich als Quelle oder Ursprung von allem Erlebbare. Also auch aller Krisen, Herausforderungen und Traumata. Wenn was Schlimmes passiert (oder etwas Wichtiges nicht passiert), kann das aus kindlicher Sicht nur daran liegen „das ich nicht gut genug war“.
Auch durch die allgemeine Erziehung und Wertevermittlung der Eltern pflanzen sich diese Glaubenssätze in uns ein. Diese können positiv und bestärkend sein „Wenn ich jemanden brauche, ist immer jemand für mich da“ aber genauso negativ sein „Wenn ich laut und bockig werde, machen meine Eltern innerlich zu, werden wütend und ich bleibe alleine zurück“.
Durch Innere Kindarbeit, Schattenarbeit und innere Heilungsprozesse lösen sich diese begrenzten Glaubenssätze meist mit auf. Dafür muss man an der „Wurzel“ ansetzten (dem Schatten, den verdrängten Anteilen) um eine Integration dieser Erlebnisse zu verankern. Neben dem Auflösen alter Glaubenssätze kann es dann auch sehr wertvoll sein, neue und bestärkende Glaubenssätze zu entwickeln und einzupflanzen.
Die Welt ist so, wie wir denken, dass sie ist. Dies basiert auf unseren kindlichen Erfahrungen und den daraus resultierenden Schlussfolgerungen und innere Aufspaltung. Diese Teil-Wahrheiten sind jedoch, wie der Name schon sagt, nur ein Teil der Wahrheit. Es liegt an uns, mit Verständnis, Offenheit und Liebe in diese Prozess zu gehen und damit einen Zugang zu unserer „wahren Realität“ zu erschaffen. Eine Realität in Vertrauen, Selbstwert und Freude.
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