Auf dem Weg der Selbsterkenntnis werden wir früher oder später erkennen, dass unser Selbst nicht etwas Starres ist, was sich in unserem Kopf abspielt. Tatsächlich ist dies nur eine Ebene von vieren, die unser Ganzheitliche Selbst ausmachen.
Unser ganzheitliches Selbst besteht aus der
1. mentalen, Verstandsebene
2. der emotionalen, Gefühlsebene
3. der physischen, Körperebene und
4. der energetischen, Spirituellenebene
All diese Ebene sind Interdependent, beeinflussen sich also gegenseitig. Blockaden oder Veränderungen auf der einen Ebene, haben spürbare Auswirkungen auf allen anderen. Aus diesem Grund ist es von so wichtiger Bedeutung, alle Ebenen des Selbst gleichwertig zu behandeln und in Harmonie zu bringen.
Bei tieferer Erforschung lassen sich natürlich noch Unter- und Unterebenen dieser vier Hauptebenen finden, mit weiteren Nuancen und weiteren Erlebnissbereichen. Für ein einfacheres Verständnis werden wir diese vier Ebenen nun ein wenig weiter beleuchten und ihre Rolle in der Transformation des Bewusstseins erforschen.
DIE VERSTANDSEBENE
Dies ist die Ebene, mit der wir die meiste Zeit im Kontakt sind. Fast alle von uns erleben ihr Selbst hier, in ihrem Kopf, ihren Gedanken. Auf dieser Ebene agiert das Ego. Gedanken sind kraftvolle Werkzeuge auf dem Weg der Selbsterkenntnis. Zuviel und vor allem negativ besetzt, hindern sie uns jedoch an wahrer Erfüllung und Vollkommenheit. Durch Meditation wird uns oft erst bewusst, wie aktiv diese Ebene ist, mit geschätzten 60.000 Gedanken pro Tag!
Wie auf jeder der vier Ebenen ist es wichtig, auch hier ein Gleichgewicht herzustellen, die Identifikation mit den Gedanken nach und nach aufzulösen, begrenzende Glaubenssätze zu erkennen und zu transformieren und mehr inneren Raum, Stille und Ruhe zu finden, um uns mit unserem natürlichen Zustand der Ausgeglichenheit und Weite zu verbinden.
DIE GEFÜHLSEBENE
Wir alle fühlen und unsere Emotionen lenken und beeinflussen uns auf bedeutsame Weise. Zur gleichen Zeit sind Emotionen für viele von uns ein Rätsel, ein Mysterium welches für immer eine unkontrollierbare Kraft in unserem Leben darstellt. Wie in einem Video von mir schon gesagt „denken wir zu viel und fühlen zu wenig“. Natürlich fühlen wir ununterbrochen, doch ist unsere Offenheit, Annahme und Verständnis für diese Gefühlszustände oft blockiert.
Auf der Gefühlsebene sind alte Wunden, traumatische Erlebnisse und Prägungen gespeichert und warten auf Integration, Heilung und Anerkenunng. Die Standardaktion des Egos auf diese scheinbar bedrohlichen, emotionalen Regungen ist Widerstand, Betäubung und Unterdrückung. Das ist die Aufgabe des als Folge von überfordernden Situationen in der Kindheit entstandenem Schutzmechanismus des Egos.
Wenn wir wieder Gleichgewicht und Balance auf dieser Ebene finden wollen, ist es jedoch von größter Wichtigkeit, einen Zugang zu diesen Gefühlen zu finden, der auf liebevoller Offenheit, Verständnis und Mitgefühl beruht. Nur so können wir den Kreislauf aus Unterdrückung und innerer Zerrissenheit beenden und Frieden mit der Vergangenheit schließen.
DIE KÖERPERLICHE EBENE
Selbstverständlich ist diese Eben uns allen nur zu gut bekannt, doch wie viele von uns haben ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Körper? Es ist der Tempel für unsere Seele, unser Fahrzeug durch die physische Realität. Dennoch hat jeder von uns harte Urteile und Widerstände gegen Teile und Bereiche des eigenen Körpers. Bei den meisten gibt es angelernte Verteidigungsmeachnismen, die den Körper auf die ein oder andere Art und Weise negativ beeinflussen, sei es Überessen, Drogen und Alkoholkonsum oder übermäßiger Sport, Videospiele, Internet, Bulimie/Anorexie oder Selbstverletzendes Verhalten.
Doch nicht nur aus diesen Gründen ist es wichtig, ein liebevolles und wertschätzendes Verhältnis zum eigenen Körper aufzubauen. Da die Regulierung des Nervensystems, als Folge von Schock- oder Entwicklungstraumata, eine tragende Rolle in der eigenen Heilung spielt, ist das „wieder in den Körper kommen“ ein tragendes Erlebnis auf dem Weg der Selbsterkenntnis. Somit ist der Körper die Brücke zwischen all diesen Ebenen.
Unsere Gedanken erleben wir in unserem Kopf, die Gefühle und Emotionen (meist) in unserem Oberkörper und die spirituellen Erfahrungen sind ein verschmelzen und dann transzendieren durch den Körper hindurch. Ob es jetzt also bewusstere, vollwertige Ernährung ist, die Auseinandersetzung mit der Benutzung von Kosmetik und Pflegeprodukten, liebevolle körperliche Wertschätzung (z.B. Vor einem Spiegel), förderliche Bewegungen und Aktivitäten (z.B. Yoga) oder Entgiftungen und innere Reinigung, wir alle werden (in diesem Leben) nur diesen einen Körper haben und um so bewusster, dankbarer und in Harmonie wir mit ihm Leben, desto beschwingter und langlebiger wird auch unser Erfahrung hier auf diesem Planeten
DIE SPIRITUELLE EBENE
Diese nicht-physische, energetische Ebene ist nicht jedem Menschen bewusst. Wenn wir die Erfahrung eines spirituellen Erwachens hatten oder vielleicht mit dem Kontakt zu dieser Ebene geboren sind, eröffnet sich eine unendliche weite Welt, die all diese Ebenen in Kontakt bringt und ihnen Kontext geben kann.
Da das Wort Spiritualität, so wie ich es gebrauche, nichts mit einer Religionszugehörigkeit zu tun haben muss, hat jeder von uns in dieser Zeit der modernen Spiritualität die Möglichkeit, seinen eigenen Zugang zu dieser Ebene zu finden und sie Erlebar zu machen.
Doch auch ohne konkrete Erfahrung auf dieser Ebene können wir durch Praktiken wie Meditation , dem Besuch spiritueller Workshops oder so einfachen Dinge wie in der Natur wandern zu gehen, einen Zugang zu dieser Seinsebene finden. Eine generelle Offenheit, eine klare Intention an das Universum gerichtet, kann diese Öffnung direkter manifestieren.
Doch auch auf dieser Ebene können wir auf Hindernisse stoßen. Durch eine „über-spiritualisierung“ (kenne ich nur zu gut), können wir die Bedürfnisse der anderen Ebenen vernachlässigen und in „luftigen Höhen“ alles von oben betrachten. Ebenfalls kann das spirituelle Ego uns weiter im Kreis laufen lassen und an der wahren Vereinigung all dieser Ebenen abhalten.
Auf dem Weg der Selbsterkenntnis ist es also wichtig, auf all diesen Ebenen Balance und Harmonie zu schaffen, so dass ein offenes, fließendes System entstehen kann, welches man auch als Erleuchtung beschreiben könnte. Wichtig ist auch hier, nicht mit den kritischen und bewertenden Augen des Egos auf dieses Thema zu schauen und eine riesen To-Liste zu sehen, mit Dingen die verändert und bearbeitet werden müssen (das Lieblingsthema des Egos).
Solange man sich als etwas sieht, dass verbessert und transformiert werden muss, findet man weitere Dinge, die verbessert und transformiert werden müssen. Versuche stattdessen diesen Prozess als ein Wiederverbinden mit dem natürlichen Zustand der Seele zu sehen, der mit Mitgefühl und Fürsorge auf diese Ebenen schaut und liebevolle Schritte unternimmt, die natürliche Harmonie und Balance im eigenen Leben zu erschaffen.
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